Reiner Hoffmann (Hg.)
Arbeit aufwerten – Demokratie stärken
Gewerkschaftliche Gestaltungsperspektiven
Ein Leben in Würde, materielle und soziale Sicherheit, Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe – dies macht den Wert der Arbeit aus. Digitalisierung und Klimapolitik fordern den Wert der Arbeit heraus, prekäre Beschäftigungsverhältnisse beschädigen ihn und damit den Zusammenhalt des demokratischen Gemeinwesens. Auf diese Herausforderungen antworten Gewerkschaften mit einer aktiven Gestaltungspolitik für gute Arbeit.
Michael Frenzel / Matthias Machnig / Ines Zenke (Hg.)
Postcoronomics
Neue Ideen für Markt, Staat und Unternehmen
Schon vor der Pandemie hat die deutsche Wirtschaft eine fundamentale Transformation durchlebt. Doch durch Corona wurden die langfristigen Trends, aber auch die Folgen alter Versäumnisse noch einmal auf dramatische Weise deutlich. Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Deutschlands muss durch eine wissensbasierte Ökonomie, ökologische Transformation, mehr Verteilungsgerechtigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung sowie eine kluge Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik gesichert werden. Was aber ist ökonomisch derzeit möglich und welche Antworten gibt es?
Anne-Marie Brack / Annette Schlicht (Hg.)
Nur mit uns
Stimmen für eine vielfältige Politik
Mit farbigen Illustrationen von Tyll Peters
Einwanderung ist in Deutschland Realität. Auf der Straße, in Schulen, am Arbeitsplatz – aber nicht im Herzen der Demokratie, dem Parlament. Hier sind migrantisch gelesene Menschen Ausnahmeerscheinungen. Nur eine\*r von zehn Abgeordneten in deutschen Parlamenten hat eine Migrationsgeschichte, aber über ein Viertel der Bevölkerung. Eine gravierende Repräsentationslücke!
Martin Hecht
Die Einsamkeit des modernen Menschen
Wie das radikale Ich unsere Demokratie bedroht
Der moderne Individualismus ist zum Problem der westlichen Staaten geworden. Die Befreiung des Ichs führt in übersteigerte Ansprüche nach dem perfekten Leben. Bleibt es aus, folgen Enttäuschung, Aggression, Protest. Am Ende entlädt sich der Frust in der Ablehnung eines ganzen gesellschaftlichen Systems, im Extremfall in Hass. So gefährdet der Individualismus die Demokratie. Ist er als Idee noch zukunftsfähig?
David Ranan (Hg.)
Sprachgewalt
Missbrauchte Wörter und andere politische Kampfbegriffe
Mit Sprache wird manipuliert, Macht und Gewalt ausgeübt. Fake News, über Medien verbreitet, schaffen Verunsicherung. Der Vorwurf Terrorist oder Antisemit kann über Karrieren, selbst über Leben und Tod entscheiden. Die Essays in diesem Band untersuchen zentrale politische Begriffe auf ihren Missbrauch. Wer benutzt sie wie, wann und wozu? Kritische Wachsamkeit ist geboten, wenn jemand die Welt mit ein paar Wörtern in Gut und Böse einteilt, Verbrechen entschuldigt, Gegner vernichtet und uns zu seinen Komplizen machen will.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 60 (2020)
»Hoch die internationale…«? Praktiken und Ideen der Solidarität
Nicht erst seit der Corona-Krise ist Solidarität in aller Munde. Mit dem Begriff werden geteilte Werte und Interessen, die Unterstützung von Anderen und soziale Forderungen zum Ausdruck gebracht. Solidarität wird mit Gegenseitigkeit und Zusammenhalt, Loyalität und Selbstlosigkeit verbunden. Ihre Gültigkeit ist jedoch von Aushandlungen und Konflikten darüber verbunden, wer in das solidarische Handeln einbezogen wird und welche Personen ausgeschlossen bleiben. In der Geschichte von Arbeitskämpfen und Protestbewegungen, bei den Sozialversicherungen, in interna-tionalen Kampagnen oder gemeinschaftlichen Projekten wird Solidarität erlebt und eingefordert, aber auch unsolidarisches Verhalten angeprangert.
Marc Saxer
Transformativer Realismus
Zur Überwindung der Systemkrise
Wer politisch die Richtung wechseln will, stößt meist auf Widerstand und Status-quo-Denken. Doch um die Klima-, Europa- Finanz-, Ungleichheits- und Demokratiekrise zu überwinden, sind Strategiewechsel unumgänglich. Leider verliert die progressive Linke bei ihren Lösungsansätzen oft die Realität gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse aus dem Blick. Marc Saxer entwickelt Wege, wie man den erforderlichen Wandel politisch durchsetzen kann.
Stephan Schmauke
Der Weg zur Promotion
Strukturiert und gelassen zum Doktortitel
Dieser neue Ratgeber ist die perfekte Hilfestellung für alle, die das Mammutprojekt Promotion vor sich haben. Promovierende müssen heute den Anforderungen eines verschulten Wissenschaftsbetriebes genügen, ohne die hohen Ansprüche an wissenschaftliches Arbeiten aufzugeben. Sie wollen zügig vorankommen und zugleich den Überblick behalten. Das Schreiben der Dissertation erfordert eine strukturierte Planung und Durchhaltevermögen. Und vor allem ein Selbstbewusstsein, das sich durch die allfälligen Probleme auf dem Weg zur Promotion nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Willi Jasper
Faust oder Mephisto?
Europas Intellektuelle – eine aktuelle Krisengeschichte
Wo sind die kritischen Streiter, die geistigen Kraftzentren, die die Debatten über die EU, Pandemiegesetze oder die Zukunft der Demokratie anführen? Sind sie im Medienwandel untergegangen? Auf welche Weise haben die Intellektuellen den europäischen Einigungsprozess beeinflusst? Und was tun sie heute in der Corona-Krise? Haben sie Europa verlassen? Gar verraten, wie schon Julien Benda vor gut 100 Jahre meinte? Es gibt sie nicht mehr, jedenfalls als Typus. Dies ist ein enormer kultureller und politischer Verlust.
Heinz Bude
Pandemie und Gesellschaft
Ein Gespräch über eine Zeitenwende
Herausgegeben von Thomas Hartmann, Jochen Dahm und Christian Krell
Der Kassler Soziologe spricht über die wachsende Bedeutung von Solidarität in Corona-Zeiten. Er sieht neues Potenzial für eine Gesellschaft, in der sich die Menschen wieder umeinander kümmern. Und die Pandemie hat gezeigt, dass der schützende Staat immer wichtiger wird.
Joseph Stiglitz
Pandemie und Markt
Ein Gespräch über eine gerechte Weltwirtschaft
Herausgegeben von Thomas Hartmann, Jochen Dahm und Christian Krell
Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger spricht über neue Leitplanken für eine gerechtere Weltwirtschaft. Passgenaue öffentliche Ausgaben, vor allem Investitionen in die grüne Wirtschaft, sind das Gebot der Stunde. Können wir die nationalen Wirtschaften nach Corona wiederaufrichten? Ja, aber nur mit mehr Kooperation, nicht weniger!
Andreas Reckwitz
Pandemie und Staat
Ein Gespräch über die Neuerfindung der Gesellschaft
Herausgegeben von Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell
Der Kultursoziologe denkt darüber nach, wie Staat und Gesellschaft sich durch die Corona-Pandemie neu erfinden könnten. Die Krise führt zu einer Renaissance des Staates, denn wir werden uns bewusst: Bestimmte Formen öffentlicher Regulierung sind gut und nötig. Bewegen wir uns auf einen gezähmten, eingebetteten Liberalismus zu?
Alfred Rosenbach
Ich, ein Sinto aus Remscheid
Aus dem Leben eines Prasapaskurom
Herausgegeben von Jörg Becker
Über 100 Fotografien von Uli Preuss
Alfred Rosenbach stammt aus Schlesien. Er war Hausierer, Teppich-, Schrott- und Kurzwarenhändler und lebte mit seiner Familie im Wohnwagen, bevor er in Remscheid sesshaft wurde. Als angesehener Ältester wurde er in das Ehrenamt eines »Prasapaskurom«, eines »Rechtsprechers« gewählt, wie schon sein Vater, der sich um die Angelegenheiten der großen Familie, die aus mehr als 200 Sinti besteht, gekümmert hat. In diesem Text-Bildband erzählt Rosenbach seine Geschichte und bringt Licht in das verborgene Leben einer Sinti-Familie mitten in Deutschland.
Lisa Herzog
Pandemie und Arbeit
Ein Gespräch über eine demokratische Wirtschaft
Herausgegeben von Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell
Die politische Philosophin meint: Corona hat uns daran erinnert, dass wir soziale Wesen sind, auch in der Arbeitswelt. Die Digitalisierung hat sich enorm beschleunigt – aber reicht das? Arbeit ist Zusammenhalt, Sinn und Grundlage unseres Staatswesens. Wie wollen wir die Jobs der Zukunft gestalten?
Teresa Bücker
Pandemie und Geschlechter
Ein Gespräch über eine feministische Zukunft
Herausgegeben von Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell
Die Journalistin und Feministin erklärt, wie hart Corona vor allem Frauen trifft – alte, längst überwunden geglaubte Geschlechterrollen kehren mit der Krise zurück. Gleichberechtigung scheint zweitrangig zu sein. Was heißt das für die Politik? Wie sieht die Vision einer feministischen Zukunft aus?