Manfred Schneider (Hg.)
Geschichten, die die Wende schrieb
Biografien, Erzählungen, Interviews
Noch heute, fast 35 Jahre nach der »Wende«, wird darüber gestritten, welche Konzepte die richtigen gewesen wären, um zu vermeiden, dass es »Verlierer« und »Sieger« gibt. Welche Überlegungen, Strategien, Programme und Projekte gab es damals, und was ist aus ihnen geworden? Welche biografischen Erfahrungen wurden in je unterschiedlicher Weise in Ost und West gemacht?
Hella Rottenberg / Sandra Rottenberg
Isay Rottenbergs Zigarrenfabrik
Wie ein niederländisch-jüdischer Unternehmer in Sachsen den Nazis die Stirn bot
Übersetzt aus dem Niederländischen von Christina Siever
Isay Rottenberg, ein Unternehmer aus Amsterdam, kauft 1932 im sächsischen Döbeln bei Dresden die Deutschen Zigarrenwerke. Mit maschinellen Produktionsmethoden saniert er den wirtschaftlich angeschlagenen Großbetrieb mitten im Dritten Reich. Die arische Konkurrenz schäumt. Doch solange der Jude Rottenberg vielen Hundert Menschen in schwierigen Zeiten Arbeit gibt, schaffen es selbst eingefleischte Nazis nicht, ihn zu vertreiben. Mit Mut und Beharrlichkeit kann er bis 1935 durchhalten.
Martin Hecht
Das geschmeidige Ich
Die Gesellschaft der Selbstdarsteller
Wir alle sind Meister der Verstellung. Das ist gar nicht verwerflich. Schein statt Sein ist etwas zutiefst Menschliches. Was aber, wenn das Klima in der offenen Gesellschaft rauer wird? Alle treten gegen alle an. Unsere Formen der sozialen Verwandlung folgen oft nur noch Strategien um mehr Macht und Influence. »Soziale Geschmeidigkeit« ist das neue Kapital und die Schlüsseltugend unserer Zeit. Wer darüber verfügt, feiert Erfolge, wer nicht, wird zum Verlierer.
Michael Braun
Von Berlusconi zu Meloni
Italiens Weg in den Postfaschismus
Im Jahr 2022 wählte Italien Giorgia Meloni an die Macht. Der große Erfolg der neuen extrem rechten Regierungschefin, die nie ein böses Wort über Mussolini verlor und einen neuen »italienischen Stolz« propagiert, kam keineswegs aus dem Nichts. Der windige Medientycoon und Politiker Silvio Berlusconi bereitete Italien über 30 Jahre einen konsequenten Weg in den Postfaschismus. Die Popularität harter rechter Politiker:innen wuchs und ist bis heute ungebrochen. Wie lässt sich das erklären? Was heißt das für Italiens Demokratie? Wie wirkt sich das auf die Zukunft Europas aus?
Julia Jirmann
Blackbox Steuerpolitik
Wie unser Steuersystem Ungleichheit fördert. Ein Reformvorschlag
In kaum einer anderen westlichen Demokratie sind Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. Wir sind ein Hochsteuerland für mittlere Arbeitseinkommen, aber ein Niedrigsteuerland für Vermögende. Wie kann das sein? Ist das gerecht? Warum haben Superreiche geringere Steuer- und Abgabensätze als der Durchschnitt hierzulande? Und wie bekommen wir es hin, dass unser Steuersystem allen dient?
Frank Überall
Deadline für den Journalismus?
Wie wir es schaffen, nicht zur Desinformationsgesellschaft zu werden
Die Medien stehen enorm unter Druck – politisch und technisch. Der Wert professioneller Nachrichten und Faktenanalysen scheint zugunsten populistischer Botschaften extrem abzunehmen. Für die Demokratie ist guter und unabhängiger Journalismus jedoch lebenswichtig. Wie sieht die Presselandschaft in 20 Jahren aus? Wie wollen wir künftig informiert werden? Wie können Fachleute in diesem Beruf weiterhin existieren? Wie begegnen wir zunehmenden Desinformationsversuchen?
Stephan Rammler
Klimabauhaus Berlin
Die adaptive Stadt: Berlin als Reallabor der Klimaanpassung
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Nora Langenbacher
Was der Klimawandel für Städte bedeutet und wie Anpassung gelingen könnte. Der Zukunftsforscher Stephan Rammler liefert eine Analyse über die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels auf unser tägliches Leben und entwirft dennoch ein zukunftsfrohes und ermutigendes Szenario. Auf seine wissenschaftliche Analyse des Status quo und die Empfehlung konkreter politischer Maßnahmen folgt ein fiktionales Szenario aus einem Berlin im Jahr 2050 – das zeigt, wie Metropolen den enormen Herausforderungen begegnen können. Ein Weckruf an die gesamte Stadtgesellschaft und Aufruf an die Politik. Ein Buch, das aufrütteln, aber auch Mut machen will.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Bd. 64 (2024)
Migration in der Moderne
Wege - Orte - Erfahrungen
Menschen waren zu allen historischen Zeiten mobil, ob aus eigenem Antrieb oder aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Notlagen. Migrationsbewegungen verknüpfen entlegene Regionen durch Reiserouten und Kommunikationsnetze, sie prägen Bahnhöfe, (Flug-)Häfen und ganze Stadtviertel als Räume des Ankommens und Zusammenlebens. Nationalstaaten sind zwar bemüht, Migration zu steuern, sie können die eigensinnige Suche nach neuen Lebensmittelpunkten und Erwerbsquellen aber nicht in Gänze kontrollieren.
Mike Schmeitzner / Thilo Scholle (Hg.)
Hermann Heller, die Weimarer Demokratie und der soziale Rechtsstaat
Hermann Heller (1891–1933) war ein bedeutender Vordenker der sozialen Demokratie und Verteidiger der Weimarer Republik. Die Beiträge im vorliegenden Band thematisieren sowohl den Verfassungsdenker und Analytiker des aufkommenden Faschismus und Nationalsozialismus als auch den wehrhaften Demokraten und politischen Bildner. Heller wird hier in der ganzen Breite seines Engagements und auch mit Blick auf aktuelle Herausforderungen reflektiert.
Bibliothek im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung
Jahrgang 48 (2023)
Die Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung erfasst alle Publikationen zur Geschichte der Arbeiter- und Frauenbewegung, (linken) Parteien, Bewegungen und Gewerkschaften aus dem Jahr 2023.