Christian Kohlross
kollektiv neurotisch
Warum die westlichen Gesellschaften therapiebedürftig sind
Sind die westlichen Gesellschaften neurotisch? Christian Kohlross, psychotherapeutischer Coach und Kulturwissenschaftler, bejaht das und unterzieht sie einer psychologischen Analyse. Längst haben Persönlichkeitsstörungen auch von großen Gruppen und Kulturkreisen Besitz ergriffen. Die alarmierende Diagnose dieses Buchs: Narzissmus, Depression, Zwang und Hysterie sind Symptome einer akuten Kollektivneurose, die Europa und die westliche Welt fest im Griff hat. Am Schluss des Buchs skizziert Christian Kohlross mögliche Wege, diesen destruktiven Seelenlagen politisch und sozial zu begegnen.
Alfred Grosser
Le Mensch
Die Ethik der Identitäten
Spiegel-Bestseller 2017 (Hardcover Sachbuch)
Wer bestimmt, was der Mensch ist: als Individuum oder Amtsinhaber, als Angehöriger einer Gruppe, Religion oder Ethnie? Facettenreich und mit vielen persönlichen Rückblicken schreibt der große Europäer Grosser über die Entstehung und Moral sozialer Identität. Dabei wehrt er sich gegen ein altes Grundübel, das aktueller ist denn je – den Finger, der auf andere zeigt, das »schlimme DIE«: DIE Muslime, DIE Frauen, DIE Juden, DIE Deutschen, DIE Flüchtlinge. Ein großes Buch, das uns auffordert, auch in schwierigen Zeiten niemals unsere Menschlichkeit zu verlieren.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 56 (2016)
Sozialgeschichte des Kapitalismus
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von: Beatrix Bouvier, Anja Kruke, Philipp Kufferath (geschäftsführend), Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke und Benjamin Ziemann.
Seit der Finanz- und Staatsschuldenkrise von 2008 ist der Kapitalismus wieder in aller Munde. In Krisenzeiten treten globale Abhängigkeiten deutlicher hervor, soziale Ungleichkeit wird als Problem erfahrbar. Leistung, Effizienz und Innovation, Prinzipien kapitalistischen Wirtschaftens, dringen in alle Lebensbereiche vor. Auch für die Geschichtswissenschaft rücken grundlegende Zusammenhänge von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erneut in den Fokus.
Hilde Krüger
Der Widiwondelwald / Hurleburles Wolkenreise
Ein Bilderbuch aus bunten Dreiecken
Die Erstausgaben der Kinderbücher »Der Widiwondelwald« und »Hurleburles Wolkenreise« erschinen in den Jahren 1924 und 1926 im Verlag J.H.W. Dietz Nachf. Zum 135 Geburtstag des Verlages haben wir diese beiden Schätze mit herrlichen Bildern aus unserem historischen Programm gehoben und in einem Wendebuch neu aufgelegt.
Birgit Lahann
Peter Weiss
Der heimatlose Weltbürger
Peter Weiss, Maler, Filmemacher, Dramatiker und Autor des Jahrhundertromans »Die Ästhetik des Widerstands« wäre am 8. November 2016 100 Jahre alt geworden. Birgit Lahann hat ein ergreifendes Portrait dieses großen Erzählers geschrieben, der als Jude eine Odyssee durch Europa machte, um der Schreckensortschaft zu entfliehen, »für die ich bestimmt war und der ich entkam« - Auschwitz.
Dietmar Molthagen / Thilo Schöne (Hg.)
Lern- und Arbeitsbuch
Lernen in der Einwanderungsgesellschaft
Das Lern- und Arbeitsbuch soll zeigen, wie Lernprozesse in der Einwanderungsgesellschaft gelingen können – angesichts der seit Jahrzehnten bestehenden Einwanderung nach Deutschland wie auch der gegenwärtigen Zuwanderung von Geflüchteten. Außerdem widmet sich der Band generellen Fragen religiöser, kultureller, lebensweltlicher und sozialer Vielfalt unabhängig von der Einwanderungsgeschichte.
Birgit Lahann
Hochhuth - Der Störenfried
mit Fotografien von Karin Rocholl
Rolf Hochhuth, der Autor des »Stellvertreters«, ist am 13. Mai 2020 im Alter von 89 Jahren gestorben. Birgit Lahann hat wenige Jahre vor seinem Tod die erste Biografie über diesen großen politischen Dramatiker und Schriftsteller geschrieben, mit allem Witz und Wahnsinn, die sein Leben kennzeichnen. Sie erfuhr alles über die Abgründe, die seine Stücke erhellen, über den Irrsinn deutscher Zeitläufte, gegen die er loszog, über Freund und Feind und seine Frauen, für ihn das fünfte Element, über seine manische Kampfeslust und darüber, woher Mut und Kraft kommen, sich zügellos einer Wahrheit zu verschreiben.
Ursula Bitzegeio / Jürgen Mittag / Lars Winterberg (Hg.)
Der politische Mensch
Akteure gesellschaftlicher Partizipation im Übergang zum 21. Jahrhundert
Das Vertrauen in Kompetenz, Verantwortung und Integrität der »politischen Prominenz« in Europa gilt als beschädigt. Der »Wutbürger« nimmt die Dinge selbst in die Hand, demonstriert montags, besetzt Parks und kapert Internetseiten. Die gesellschaftlichen Proteste der letzten Zeit haben in Europa eine Diskussion über neue Varianten der Bürgerbeteiligung ausgelöst und lassen traditionelle Formen politischen Engagements in Vereinen, Verbänden, Parteien und Gewerkschaften in einem neuen Licht erscheinen.
Johano Strasser
Das Drama des Fortschritts
Die Idee des Fortschritts findet auch heute noch reiche Nahrung – immer neue Höchstleistungen von Wissenschaft und Technik, immer schnellere Abfolgen neuer, leistungsstärkerer Produkte. Die Steigerung unseres Wissens und Könnens scheint keine Grenzen zu kennen. Abhandengekommen ist uns dafür der historische Richtungssinn. Wir wissen nicht mehr, wie wir in Zukunft leben wollen. Wir marschieren tapfer, ohne Kompass. Johano Strasser zweifelt am Sinn des schlichten Weiter so! Doch nicht jeder Fortschritt ist unmöglich geworden.
Kurt Bohr
Hartz IV ist kein Schicksal
Wege aus dem sozialen Abseits
Menschen, die von »Hartz IV« leben, können wieder Arbeit und ein festes Einkommen finden. Doch wie entgehen sie dem Teufelskreis aus Mini-Job, Zeitarbeit und Hoffnungslosigkeit? Was sind die Fakten und Folgen der Hartz IV-Gesetze? Und wie halten es Politik und Behörden in Deutschland eigentlich mit der Menschenwürde?
Andreas Zick / Anna Klein
Fragile Mitte – Feindselige Zustände
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer
Welche Einstellungen bestehen im Hinblick auf Demokratie und den Umgang mit schwachen gesellschaftlichen Gruppen? Inwieweit gehört Gewaltbilligung und -bereitschaft zum Syndrom extrem rechter Orientierung? Existiert in der Bevölkerung ein Problembewusstsein für den Rechtsextremismus? Äußert sich die Abwertung anderer auch gegenüber der EU und den von der derzeitigen Krise besonders betroffenen Ländern Südeuropas?
Birgit Lahann
Am Todespunkt
18 berühmte Dichter und Maler, die sich das Leben nahmen
Selbstmord ist ein gesellschaftliches Tabu, obwohl sich weltweit jedes Jahr Millionen Menschen das Leben nehmen. In 18 biografischen Porträts berühmter Selbstmörderinnen und Selbstmörder hat Birgit Lahann den Weg in das unaufhaltbare Ende ergründet und nachgezeichnet. Es sind geheimnisvolle, spannende und spektakuläre Geschichten, die von Ängsten, Liebe, Todessehnsucht, aber auch von den oft grausamen politischen Zeitumständen des 20. Jahrhunderts handeln.
Stefan Buchen
Die neuen Staatsfeinde
Wie die Helfer syrischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland kriminalisiert werden
Menschen, die selbst einmal Flüchtlinge waren, holen ihre Frauen, Kinder und Verwandten aus dem syrischen Krieg illegal nach Deutschland. Dafür behandelt der deutsche Staat sie wie Verbrecher. Die Fluchthelfer – die »Schleuser« – werden von Regierung, Polizei, Justiz und Presse mit Terroristen und Mördern auf eine Stufe gestellt. In dem aktuellen Fall, den Stefan Buchen recherchiert hat, verlieren Behörden und die deutsche Flüchtlings- und Migrationspolitik jedes menschliche Maß.
Meik Woyke (Hg.)
Wandel des Politischen
Die Bundesrepublik Deutschland während der 1980er Jahre
Für die Spätphase der 'alten' Bundesrepublik, die 1980er Jahre, existieren verschiedene Umschreibungen: »Abschied vom Provisorium«, »Risikogesellschaft«, andere diagnostizierten sogar den Beginn der »Postmoderne«. Auf jeden Fall handelte es sich um eine Phase des beschleunigten politischen, sozioökonomischen und kulturellen Wandels. Etablierte Normen und Deutungsmuster wurden infrage gestellt.
Oliver Decker / Elmar Brähler / Johannes Kiess
Die Mitte im Umbruch
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer
Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wird seit 2002 im Zwei-Jahres-Rhythmus die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in Deutschland empirisch erfasst. Auf Grundlage bundesweiter Repräsentativerhebungen entsteht so ein Barometer antidemokratischer Einstellungen in Verbindung mit Ursachenanalysen und Interventionsstrategien. Erfasst werden unter anderem verschiedene Formen von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit sowie andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.