René Cuperus
7 Mythen über Europa
Bringt uns das weiter oder kann das alles weg?
Europa steht ratlos vor dem geopolitischen Kampf zwischen den USA und China, dem Brexit, der Flüchtlingskrise, Corona-Pandemie und einer Rezession. Nationale Alleingänge untergraben das große europäische Friedensprojekt. Die Union droht zu zerbrechen, sie ist gespalten in Gewinner und Verlierer, Reiche und Arme, Gebildete und Abgehängte. Wie kann Europa seine Wählerinnen und Wähler noch überzeugen? Mit Ehrlichkeit! Der niederländische Historiker René Cuperus hat viele Regierungen beraten. Er räumt auf mit sieben zentralen Mythen utopischer Pro-EU-Föderalisten wie auch fremdenfeindlicher Anti-EU-Populisten.
Thomas Meyer (Hg.)
Ach, Europa!
1946 gegründet, begleitet die Zeitschrift Frankfurter Hefte bis heute die politischen Debatten der Bundesrepublik – seit 1985 als Teil der Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte. Die Chefredakteure und Herausgeber, darunter Eugen Kogon und Walter Dirks, Willy Brandt und Peter Glotz, haben es stets verstanden, renommierte internationale und deutsche Autor*innen aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Journalismus zu gewinnen. Diese drei Bände versammeln nun, nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, herausragende Beiträge der letzten Jahrzehnte.
Winfried Veit
Europas Kern
Eine Strategie für die EU von morgen
Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Der Westen und seine Bündnisse erodieren. Neue geopolitische Player wie China, Russland und Indien erobern die Weltbühne. Hinzu kommt, dass Europa von einem Krisenbogen aus zerfallenden Staaten und Bürgerkriegen umgeben ist. Wie steht die EU dazu? Spricht Europa mit einer Zunge? Ist es abwehrbereit, handlungsfähig und wirklich demokratisch verfasst? Nein, es ist gelähmt von inneren Krisen und divergierenden Interessen. »Mit 27«, so Winfried Veit, »wird das nichts«.
Hans-Peter Bartels
Germany and a Europe of Defence
Global Responsibility Requires the End of Small-state Particularism
The question of whether Europe should develop its own defence capabilities has acquired a new urgency. Failing states and civil wars in Europe’s neighbourhood, cyber attacks, Russia, jihadists – these are only a few of the growing threats to peace and freedom. In the face of that, both NATO Europe and EU Europe are hampered by a kind of small-state particularism.
Hans-Peter Bartels
Deutschland und das Europa der Verteidigung
Globale Mitverantwortung erfordert das Ende militärischer Kleinstaaterei
Die Frage der eigenen Verteidigungsfähigkeit Europas hat neue Aktualität gewonnen. Amerika, die frühere Schutzmacht, entfernt sich. Cyberattacken, Russland, Djihadisten – das sind nur ein paar Schlagworte für die unterschiedlichen, wachsenden Bedrohungen von Frieden und Freiheit. Dagegen steht die sicherheitspolitische Kleinstaaterei in Nato-Europa wie in EU-Europa.
Ulrike Guérot
Why Europe Should Become a Republic!
A Political Utopia
Ins Englische übersetzt von Ray Cunningham
Ulrike Guérot outlines the idea of a radically different Europe: Europe as a Republic. The concept is based on two pillars: Firstly, the principle of political equality for all European citizens and the separation of powers, instead of a non-transparent and technocratic »trilogy« of the existing European institutions. Secondly, strong European regions actively participating in European decision-making.
Philipp Adorf / Ursula Bitzegeio / Frank Decker (Hg.)
Ausstieg, Souveränität, Isolation
Der Brexit und seine Folgen für die Zukunft Europas
Der EU-Austritt Großbritanniens ist weniger die Konsequenz des antieuropäischen britischen Sonderwegs, sondern vor allem ein Zeichen für die heutige Anfälligkeit westlicher Demokratien für rechtspopulistische Agitation. Zur Brexit-Rhetorik gehört das Lamento über die angebliche Bürgerferne in Brüssel und oligarchische EU-Strukturen, das Schüren von Abstiegsängsten oder Ressentiments gegen Geflüchtete. Die vermeintliche Lösung: ein »souveränes« Großbritannien, das sich von der kontinentaleuropäischen Bürokratie nicht mehr bevormunden lässt. Doch werden alle Brücken ohne Deal abgebrochen, kann dieser Weg auch in eine Isolation führen, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Johannes Hillje
Plattform Europa
Warum wir schlecht über die EU reden und wie wir den Nationalismus mit einem neuen digitalen Netzwerk überwinden können
Der Europäischen Union fehlt zu einer lebendigen Demokratie ein zentraler Baustein: eine europäische Öffentlichkeit. Die Plattform Europa möchte diese Lücke schließen. Pünktlich zu den Europawahlen analysiert der Europa-Experte und Politikberater Johannes Hillje die heutigen Europa-Debatten und entwickelt einen visionären Vorschlag für ein digitales, öffentlich finanziertes und gemeinwohlorientiertes soziales Netzwerk: ein virtueller Ort für Nachrichten, Unterhaltungsangebote oder Dienstleistungen, aber auch Bildung, europäische Bürgerinitiativen und den direkten Austausch unter Menschen in ganz Europa.
Björn Hacker
Weniger Markt, mehr Politik
Europa rehabilitieren
Hat die EU ausgedient? Nach zehn Jahren Dauerkrise ist die europäische Integration in schlechter Verfassung. Doch Diskussionen über nationale oder europäische Kompetenzverteilung gehen an der zentralen Konfliktlinie vorbei, so Björn Hacker. Europa kann vom Sündenbock zum Problemlöser werden, wenn es sich von der derzeit dominanten Marktgläubigkeit der Europapolitik löst und den politischen Gestaltungsanspruch in den Mittelpunkt stellt.
Willy Brandt
Die Kriegsziele der Großmächte
und das neue Europa
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Einhart Lorenz
Willy Brandts erstes Buch, auf Norwegisch geschrieben, konnte wegen der Kriegsereignisse nie erscheinen. Es sollte am 9. April 1940 ausgeliefert werden – dem Tag der Invasion der Deutschen in Norwegen. Die Gestapo setzte den Titel auf die Liste der verbotenen Bücher, beschlagnahmte und vernichtete es. Heute existieren nur noch wenige Originalexemplare. Erstmals erscheint es nun ungekürzt in deutscher Sprache.