Dieter Schenk / Witold Kułesza
Arthur Greiser
Ein Naziverbrecher und sein »Mustergau« in Polen
ca. 400 Seiten
Broschur
ca. 28,00 Euro
ISBN 978-3-8012-0723-6
Erscheinungstermin: April 2026
Arthur Greiser war einer der schlimmsten Kriegsverbrecher der Nazi-Zeit. Im September 1939 zum Gauleiter und Reichsstatthalter ernannt, wollte er aus der ehemaligen Provinz Preußen im Wartheland einen »Mustergau« machen. Heraus kam ein gigantomanisches Terrorsystem, das selbst nach NS-Maßstäben seinesgleichen suchte. Dieter Schenk und Witold Kułesza legen die erste Gesamtbiografie über Greiser vor und dokumentieren auch den Prozess gegen ihn, der 1946 mit seiner Hinrichtung endete.
Arthur Geiser, 1897 geboren und getrieben von brennendem Ehrgeiz, war enthemmt, brutal und skrupellos – der ideale Vollstrecker des Nazitums. Ausdrücklich erlaubte ihm Hitler, Juden »nach eigenem Gutdünken« zu vernichten und Polen »auszurotten«. Greiser trägt die persönliche Verantwortung für die Ermordung von 270.000 Menschen im »Ghetto Litzmannstadt«, im Vernichtungslager Chełmno, durch die »Intelligenzaktion« und unter der katholischen Priesterschaft. Im Juli 1946 wurde er zum Tode verurteilt und öffentlich hingerichtet. Doch sein Ankläger, der polnische Rechtsprofessor Mieczyslaw Siewerski, wurde von den Kommunisten später selbst verfolgt. Anstatt seine Rolle zu würdigen, verurteilten sie ihn wegen angeblicher Faschistifizierung vor dem Krieg zu fünf Jahren Gefängnis. Das vorliegende Buch soll auch an dieses Unrecht erinnern und ist Siewerski gewidmet.
Dieter Schenk
geb. 1937, bis 1989 Kriminaldirektor in der Stabsstelle Interpol des Bundeskriminalamts (BKA) als Sicherheitsberater des Auswärtigen Amtes, seit 1993 NS-Forschung mit dem Schwerpunkt Polen und seit 1998 Honorarprofessor der Universität Łódź mit einem Lehrauftrag für die Geschichte des Nationalsozialismus. Er ist Dr. h. c. der Universität Łódź und Ehrenbürger der Stadt Danzig. Träger des Fritz-Bauer-Preises der Humanistischen Union. Träger des polnischen Ehrenpreises »Kustos des Nationalen Gedenkens«/»Kustosz Pamięci Narodowej«.
Witold Kułesza
geb. 1950 in Łódź, Jurist, Professor für Rechtswissenschaften, war Abteilungsleiter Strafrecht der Łódźer Universität und stellvertretender Generalstaatsanwalt von Polen. 2000–2006 Direktor der Hauptkommission für die Verfolgung von Verbrechen gegen die polnische Nation. Er ist Träger des Verdienstkreuzes I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und des Offizierskreuzes der Republik Polen so des Offizierskreuzes der Republik Ungarn. Ferner wurde er mit dem »Hosenfeld-Szpilman-Preis« ausgezeichnet, mit dem das Gedenken an den »Retter des Pianisten« geehrt wird.














