Gabriele Metzler / Dirk Schumann
Geschlechter(un)ordnung und Politik in der Weimarer Republik
Schriftenreihe der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Band 16
312 Seiten
Hardcover
48,00 Euro
ISBN 978-3-8012-4236-7
Erscheinungstermin: November 2016
Weltkrieg und Revolution konnten die Geschlechterordnung in der Weimarer Republik nicht erschüttern, sondern führten zu vielen kleineren Machtverschiebungen, etwa in den Medien oder im Sport. Daraus entstand eine Unübersichtlichkeit der Geschlechter- und Rollenbilder, die sich darauf auswirkte, wie Forderungen nach »männlicher« Führung und weibliche Partizipationsansprüche in zeitgenössischen Diskursen und Körperpraktiken ausgehandelt wurden.
Welche Wirkungen Erster Weltkrieg und Revolution auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern in der Weimarer Republik hatten, ist in der Forschung umstritten. Noch weniger geklärt ist die Beziehung zwischen Geschlechterordnung und politischer Ordnung. Die Beiträge dieses Bandes sind einem weiten, kulturhistorisch inspirierten Politikbegriff verpflichtet. Sie untersuchen, wie die grundlegende Unsicherheit der Geschlechterordnung auf die Sprache und Praxis des Politischen einwirkte und die neuen Partizipationsansprüche über die Behauptung oder Veränderung »hegemonialer Männlichkeit« entstanden.
Gabriele Metzler
geb. 1967, Dr. phil., seit 2007 Professorin für Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor u. a. Leiterin der wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe der VolkswagenStiftung "Regieren im 20. Jahrhundert".
Dirk Schumann
geb. 1958, Dr. phil., seit 2008 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Zuvor u. a. stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Washington, D. C., und Professor of History an der Jacobs University, Bremen.