Christian Kohlross
kollektiv neurotisch
Warum die westlichen Gesellschaften therapiebedürftig sind
144 Seiten
Broschur
16,90 Euro
ISBN 978-3-8012-0496-9
Erscheinungstermin: März 2017
Sind die westlichen Gesellschaften neurotisch? Christian Kohlross, psychotherapeutischer Coach und Kulturwissenschaftler, bejaht das und unterzieht sie einer psychologischen Analyse. Längst haben Persönlichkeitsstörungen auch von großen Gruppen und Kulturkreisen Besitz ergriffen. Die alarmierende Diagnose dieses Buchs: Narzissmus, Depression, Zwang und Hysterie sind Symptome einer akuten Kollektivneurose, die Europa und die westliche Welt fest im Griff hat. Am Schluss des Buchs skizziert Christian Kohlross mögliche Wege, diesen destruktiven Seelenlagen politisch und sozial zu begegnen.
Die tiefere Ursache dieses kollektiven Krankheitsbildes sieht Kohlross in unserer totalen Visionslosigkeit. Die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, das Ende der Utopien auf dem Scheiterhaufen des Neokapitalismus – sie haben das Gemeinschaftsgefühl zerstört, soziale und politische Bindungen aufgelöst und den Individuen die Hoffnung auf die Zukunft genommen. Das macht sie anfällig für Gewalt, Wahnsinn und Fanatismus. Politik beeinflusst solche Zustände, steht dem Problem aber rat- und konzeptionslos gegenüber. In einer demokratischen Gesellschaft muss sich das ändern! Sonst verspielen wir unsere Zukunft.
Interview mit Christian Kohlross
Deutschlandfunk am 24.6.2017
Gastbeitrag im Mannheimer Morgen am 20.5.2017
Christian Kohlross
geb. 1963, PD Dr., Kulturwissenschaftler an der Universität Mannheim, mehrere Gastprofessuren (u. a. Walter Benjamin Chair, Hebräische Universität, Jerusalem), Dozent in der Psychotherapiefortbildung sowie psychotherapeutisch tätig in eigener Berliner Praxis.