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Titel
Buch-Cover von »Verbrecher und andere Deutsche«

Willy Brandt

Verbrecher und andere Deutsche

Ein Bericht aus Deutschland 1946

Bearbeitet von Einhart Lorenz

Willy-Brandt-Dokumente, Band 1

Buch

3. Aufl.
400 Seiten
Broschur
26,00 Euro
ISBN 978-3-8012-0380-1

Erscheinen/Neuauflage ungewiß

Brandts Bericht über den Nürnberger Prozess ist eine Verteidigungsschrift für die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung gegen die Vorurteile des Auslands, alle Deutschen seien Nazis. Brandt beschreibt voller Mitgefühl das Leben der Deutschen im harten Winter 1945/46, ihre Zukunftshoffnungen und ihre Visionen. »Forbrytere og andre tyskere« erschien 1946 in Oslo und Stockholm und liegt nun erstmals in deutscher Sprache vor.

Den Kriegsverbrecherprozess hielt Brandt für eine Notwendigkeit, um die Herrschaft der Nationalsozialisten – das düsterste Kapitel deutscher Geschichte – aufzuarbeiten. Er unterschied dabei zwischen politischer Verantwortung, die alle Deutschen im Dritten Reich trifft, und individueller Schuld, die gerichtlich festgestellt werden muss. Er war entschieden dagegen, alle Deutschen zu Verbrechern zu stempeln und bedauerte, dass die Siegermächte in Nürnberg keine deutschen Richter zugelassen haben, um die nationalsozialistischen Verbrecher im Namen des deutschen Volkes zur Rechenschaft ziehen zu können. »Verbrecher und andere Deutsche« ist ein Buch, das »durch Vielseitigkeit, strenge Sachlichkeit und nüchterne Objektivität« besticht (Expressen, Stockholm 1946).

Blog der Republik am 16.5.2020

Willy Brandt

geb. 1913 in Lübeck, gest. 1992 in Unkel/Rhein, Nazigegner und Publizist im norwegischen und schwedischen Exil (1933–1947), Regierender Bürgermeister von Berlin (1957–1966), SPD-Vorsitzender (1964–1987), Bundesminister des Auswärtigen und Vizekanzler(1966–1969), Bundeskanzler (1969–1974) und Präsident der Sozialistischen Internationale (1976–1992), Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission (1977–1983), Träger des Friedensnobelpreises 1971.

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