»Wie lässt sich der Aufstieg der Rechten verhindern?« Auf diese Frage gibt der bekannte Autor Niklas Frank im Chrismon-Interview eine entschiedene Antwort. Auf Demonstrationen gegen die AfD zu gehen, wie es im Januar 2024 bereits viele Tausende Menschen getan haben, ist gut, reicht aber nicht. Er fordert alle Demokrat:innen auf, sich auch im Alltag aktiv gegen Rechtsextremismus zu positionieren und hat dafür ein paar Ideen:
»Im Grunde sollte jeder, der sich für einen Demokraten oder eine Demokratin hält, selber gegen die AfD aktiv werden. Aufkleber ans Auto! An die Fensterscheiben! Laut werden! Dichter sollen gegen die Rechten reimen! Es muss eine Welle gegen die AfD geben, bei der alle mitmachen. Künstler sollen Anti-AfD-Skulpturen und Mahnmale schaffen. In den Vorgärten sollen statt Gartenzwergen kleine Alice-Weidel-Skulpturen stehen, die mit Stacheldraht hantieren, weil Weidel Europa mit Stacheldraht umzäunen will. Wir müssen mit unserer typisch deutschen Feigheit aufhören, wir müssen richtig dazwischengehen. Wenn wir uns vornehm demokratisch zurückhalten, gehen wir unter. Wir müssen dagegenhalten und rotzfrech sein. Gerne auch mal unsachlich. Die Sachlichkeit macht die Demokratie auch kaputt, wenn wir immer zu tolerant gegenüber der AfD sind. Alexander Gauland sollte man nur noch als Vogelschiss-Gauland ansprechen. Wir sollten AfD-Politiker in der Öffentlichkeit beschimpfen. Im Umgang mit der AfD sind wir noch viel zu brav. Davon müssen wir weg. Wir können nicht andere Meinungen gelten lassen, die zu unserem Untergang führen.«
Das Zitat stammt aus einem Interview, das Constatin Lummitsch mit Niklas Frank für Chrismon am 17.01.2024 führte.
Das Buch »Zum Ausrotten wieder bereit? Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht« ist in allen Buchhandlungen sowie auf auf der Verlags-Homepage erhältlich. Im Podcast Dietz & Das zu Politik, Gesellschaft und Geschichte können Sie ein Gespräch zwischen Niklas Frank und Alexandra Eul über sein Buch hören. Auf allen Podcast-Kanälen oder auf unserer Website abrufbar.
Niklas Frank, 1939 geboren, ist der Sohn von Hans Frank, Hitlers Generalgouverneur in Polen, der in Nürnberg zum Tode verurteilt wurde. Niklas Frank war über zwei Jahrzehnte Reporter beim STERN und vollendete nach zwei Büchern gegen seine Eltern (»Der Vater« und »Meine deutsche Mutter«) mit »Bruder Norman!« eine schonungslose Trilogie über seine Familie, die dank Hitler aufstieg. Im SPIEGEL-Bestseller »dunkle Seele, feiges Maul« setzte er sich mit der Entnazifizierung auseinander. In »Auf in die Diktatur« zog er erschreckende Parallelen im Verhalten und in der Rhetorik heutiger Politiker zur NS-Zeit. In »Meine Familie und ihr Henker« veröffentlichte er den einzigartigen Briefverkehr zwischen dem zum Tode Verurteilten Hans Frank und seiner Familie – gewohnt bissig kommentiert. Im Oktober 2023 erschien sein aktuelles Buch »Zum Ausrotten wieder bereit? Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht«.
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