In seinem neuen Buch »Zum Ausrotten wieder bereit? Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht« beschreibt Niklas Frank den tagtäglichen Antisemitismus in Deutschland, den er schon weit vor dem Terroranschlag der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 beobachtet hat. »Ein weises Wutbuch« (Robert Probst in der Süddeutschen Zeitung vom 29.10.2023), in dem Frank eindringlich zur Auseinandersetzung mit dem Thema auffordert.
Ob Terrorismus wie in Halle und Hagen, ob Angriffe auf Synagogen oder Gewalt gegen jüdische Menschen: Niklas Frank betrachtet mit Schrecken die Entwicklungen in Deutschland. Der Antisemitismus kriecht derzeit wieder aus allen Löchern der deutschen Gesellschaft, weil wir nichtjüdischen Deutschen ihn nie als Teil von uns gesehen und bekämpft haben. Allein 2022 gab es über 1.500 Straftaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen – mehr als 5 pro Tag!
Niklas Frank sammelt Belege, interviewt Menschen und macht seiner Fassungslosigkeit Luft: Wir Deutschen sind immer noch wackere Antisemiten, und Deutschland ist wieder ein Land, wo Juden um Leib und Leben fürchten müssen. Geben wir dies endlich zu, fordert er. Denn sonst schaffen wir es nie, diese furchtbare Seite in uns wirklich zu ändern. Wir müssen endlich anerkennen, was da in uns existiert.
Niklas Frank sammelt Belege, interviewt Menschen und macht seiner Fassungslosigkeit Luft: Wir Deutschen sind immer noch wackere Antisemiten, und Deutschland ist wieder ein Land, wo Juden um Leib und Leben fürchten müssen. Und er stellt sich vor, wie unser Land aussehen sollte, wenn eine AfD-Regierung tatsächlich ans Ruder kommen würde. Über seine Wahrnehmung und seine Befürchtungen spricht Niklas Frank mit Jaron Engelmayer, Felix Klein, Jörg Lauster, Meron Mendel, Robert Schindel, Volker Schlöndorff, Eva Umlauf und Michael Wolfsohn.
Niklas Frank, 1939 geboren, ist der Sohn von Hans Frank, Hitlers Generalgouverneur in Polen, der in Nürnberg zum Tode verurteilt wurde. Niklas Frank war über zwei Jahrzehnte Reporter beim STERN und vollendete nach zwei Büchern gegen seine Eltern (»Der Vater« und »Meine deutsche Mutter«) mit »Bruder Norman!« eine schonungslose Trilogie über seine Familie, die dank Hitler aufstieg. Im SPIEGEL-Bestseller »dunkle Seele, feiges Maul« setzte er sich mit der Entnazifizierung auseinander. In »Auf in die Diktatur« zog er erschreckende Parallelen im Verhalten und in der Rhetorik heutiger Politiker zur NS-Zeit. In »Meine Familie und ihr Henker« veröffentlichte er den einzigartigen Briefverkehr zwischen dem zum Tode Verurteilten Hans Frank und seiner Familie – gewohnt bissig kommentiert.
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