Podcast-Gespräch mit Gerhard Stahl über sein Buch "China - Zukunftsmodell oder Albtraum?"

Podcast-Gespräch mit Gerhard Stahl über aktuelle Entwicklungen in Chinas Gesellschaft

Die Gesellschaft Chinas hat, ausgelöst durch die schnelle wirtschaftliche Entwicklung, viele Veränderungen durchlaufen. Im zweiten Teil des Podcast-Gesprächs mit Gerhard Stahl, Ökonom und Autor des Buches »China – Zukunftsmodell oder Albtraum? Europa zwischen Partnerschaft und Konfrontation«, gibt er Einblick in die großen Unterschiede zwischen der städtischen und der ländlichen Bevölkerung Chinas, den Zugang zu Bildung, die Chancengleichheit von den Männern und Frauen, die Rolle des wissenschaftlichen Austausches mit China und das Thema Menschenrechte.

Die Ungleichheit zwischen Land und Stadt

Chinas Gesellschaft ist von einer starken Ungleichheit geprägt, die Schere zwischen Arm und Reich ist in vielen Bereichen sehr groß. Besonders die städtischen Bewohner*innen und Unternehmer*innen profitieren von der wirtschaftlichen Entwicklung. Doch der Zugang zum Bildungssystem ist für die Land- wie die Stadtbevölkerung gleichermaßen möglich. Alle haben die gleichen Möglichkeiten, einen hohen Abschluss zu erlangen. Bildung ist in China ist sehr wettbewerbsorientiert, so Stahl. Zu verschiedenen Zeitpunkten den Schullaufbahn gibt es schwierige Auswahlverfahren, welche bestanden werden müssen, um in eine bessere Schule/Universität zu kommen.

Die Problematik des wissenschaftlichen Austauschs mit China

Den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Hochschulen weltweit betrachtet Gerhard Stahl als essenziell. Momentan wird die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit chinesischen Hochschulen durch zwei Faktoren erschwert. Zum einen führt die zunehmend kritische Einschätzung der Politik Chinas dazu, dass auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China skeptisch betrachtet wird, vor allem in Bezug auf die mögliche militärische Nutzung von Forschungsergebnissen. Stahl erläutert die Problematik, dass viele Forschungen einen Dual-Use Aspekt haben und somit auch militärisch verwendet werden können. Das zweite Problem sieht er darin, dass durch die Pandemie der persönliche Austausch zwischen Wissenschaftler*innen nicht mehr möglich ist.

Der Gesprächspartner

Gerhard Stahl, geb. 1950, nach Stationen als Ökonom in der Grundsatzabteilung des Bundesfinanzministeriums und in verschiedenen europäischen Institutionen, u. a. als stellvertretender Kabinettschef für den EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung, ist er seit 2014 Hochschullehrer an der Peking University HSBC Business School in Shenzhen, außerdem Mitglied und Berater von EDUI, einer chinesischen Umwelt-NGO. Er lebt in Brüssel, Shenzhen und Berlin.

Podcast „Dietz & Das“

»Dietz & Das« – so heißt unser Podcast zu Politik, Gesellschaft und Geschichte. Autor*innen aus dem Dietz-Verlag stellen hier ihre neuen Bücher vor und sprechen über politische und gesellschaftliche Themen – informativ, unterhaltsam, inspirierend. Jeden ersten Freitag im Monat gibt es eine neue Folge: spannende, offene Diskussionen und neue Sichtweisen von unterschiedlichen Expert*innen für alle, die sich eine differenzierte Meinung bilden wollen. »Dietz & Das« ist auf unserer Website und auf allen Podcast-Plattformen abrufbar.

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