Cover des Buches "Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/2023"

»Die distanzierte Mitte«: Die neue Mitte-Studie über rechtsextreme Einstellungen und Rechtsextremismus in Deutschland 2022/23

In der neuen Studie »Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23« der Friedrich-Ebert-Stiftung untersuchen namhafte Soziolog:innen und Gewaltforscher:innen Umfrageergebnisse aus den Jahren 2022 und 2023. Dabei beleuchten sie demokratiegefährdende Einstellungen und ihre Hintergründe in der deutschen Gesellschaft – die Ergebnisse sind alarmierend.

Krisen und Unsicherheiten als Nährboden für Rechtsextremismus

Die Pandemiefolgen sind noch nicht bewältigt, die Inflation hoch und die Klimakrise immer virulenter. Nun entstehen mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen für Sicherheit und Energieversorgung weitere Herausforderungen für die »Mitte«. Unsicherheiten und Verteilungskonflikte bieten das Einfallstor für antidemokratische Positionen und rechtsextreme Ideologien, wie auch zur Abwertung von »Anderen«. Die Demokratie, ihre Grundprinzipien, Abläufe und Institutionen werden von einigen zunehmend mit Distanz betrachtet. Zugleich geht eine demokratiefeste »Mitte« auf klare Distanz zu den Feind*innen der Demokratie und fragt sich, ob sie diese Distanz überbrücken kann und will.

Alarmierende Ergebnisse der »Mitte«-Studie

So geht aus der neuen FES-»Mitte«-Studie 2022/23 beispielsweise hervor, dass rechtsextreme Einstellungen stark angestiegen und weiter in die Mitte gerückt sind: Jede zwölfte Person in Deutschland teilt ein rechtsextremes Weltbild. Mit 8 % ist der Anteil von Befragten der »Mitte«-Studie 2022/23 mit klar rechtsextremer Orientierung gegenüber dem Niveau von knapp 2 bis 3 % in den Vorjahren erheblich angestiegen. Dabei befürworten mittlerweile über 6 % eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland.

Mit diesen und anderen beunruhigenden Ergebnissen regt die neue »Mitte«-Studie 2022/23 zur Debatte an. Einen Überblick über die Ergebnisse der Studie finden Sie hier, auf der Seite der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Die Beteiligten

Die empirische Studie enthält Beiträge von bekannten Soziolog:innen und Konflikt- sowie Gewaltforscher:innen. Zu Wort kommen u. a. Sabine Achour, Mathias Albert, Hannes Delto, Eva Groß, Jens Hellmann, Lena Hilkermeier, Andreas Hövermann, Torben Hüster, Beate Küpper, Souad Lamroubal, Nico Mokros, Claudia Neu, Amelie Nickel, Elif Önal, Jonas H. Rees, Fritz Reusswig und Andreas Zick.

Die Herausgeber:innen

Andreas Zick, geb. 1962, Dr. rer. nat., phil. habil. ist Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG). Zudem ist er Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld. Er baut neben vielen weiteren Beirats- und Sprechertätigkeiten derzeit eine Konfliktakademie und zusammen mit anderen Expert*innen ein Wissensnetzwerk Rechtsextremismusforschung auf.

Beate Küpper, geb. 1968, Dr. phil. ist Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein. Sie engagiert sich als Mitglied im Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung und der Redaktion der Zeitschrift »Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit« und entwickelt Konzepte zum demokratischen Umgang mit antidemokratischen Haltungen und Bedrohungen.

Nico Mokros, geb. 1992, M. A., hat Erziehungswissenschaft und Psychologie studiert, koordiniert als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) die Mitte-Studie und lehrt an der Universität Bielefeld zu politischer Sozialisation, Vorurteils- und Rechtsextremismusforschung.

Ich möchte ein Exemplar erwerben

Die gedruckte Ausgabe der Studie »Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23« ist in allen Buchhandlungen sowie auf der Homepage des Dietz-Verlags erhältlich.

Was sind die »Mitte«-Studien?

Bei den »Mitte«-Studien handelt es sich um Erhebungen zu rechtsextremen Einstellungen in der deutschen Gesellschaft, die im zweijährigen Rythmus erscheinen. Sie geben Auskunft über die Verbreitung, Entwicklung und Hintergründe rechtsextremer, menschenfeindlicher und antidemokratischer Einstellungen in Deutschland und werden durch die Friedrich-Ebert-Stiftung beauftragt und herausgegeben.

Weitere Bände der Reihe

  1. Die Mitte im Umbruch. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012
  2. Fragile Mitte – Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014
  3. Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland
  4. Verlorene Mitte – Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2018/19
  5. Die geforderte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2020/21

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