Der Umgang mit dem aufsteigenden China wird Europas Zukunft bestimmen. In seinem neuen Buch »China – Zukunftsmodell oder Albtraum? Europa zwischen Partnerschaft und Konfrontation« wartet Gerhard Stahl mit einer klugen Einschätzung der europäisch-chinesischen Beziehungen auf – ganz ohne Vorurteile. Zwei Richtungen sind möglich: Technologische Abschottung und politische sowie militärische Konfrontation oder Kooperation. Europa muss sich entscheiden. Mit seinem Buch liefert der ausgewiesene Kenner der chinesischen Gesellschaft und Ökonomie dafür nicht nur fundierte Informationen, sondern auch klare Empfehlungen. Er schreibt: „Europa muss einen Weg finden, mit China umzugehen. Dafür müssen wir dieses riesige Land mit seiner Geschichte und Politik besser verstehen.“
Gerhard Stahl beschreibt die Veränderungen der vielschichtigen, chinesischen Gesellschaft mit all ihren Widersprüchen: Entwicklungsland und Wohlstandsgesellschaft, traditionelle Landwirtschaft und Hochtechnologiestandort, Sozialismus und Marktwirtschaft, weltoffen und nationalistisch. Er skizziert das chinesische Geschichtsverständnis, den wirtschaftlichen und politischen Alltag sowie Vorstellungen chinesischer Gesprächspartner über das moderne China. Stahl analysiert den geopolitischen Konflikt mit den USA und leitet Empfehlungen für Wirtschaft und Politik sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene ab.
Der europäische Umgang mit China ist nicht selten von Vorurteilen geprägt. Während die europäische Kritik an repressiven Politiken und wirtschaftlichen Entscheidungen oft argumentativ gestützt ist, bleiben andere Urteile gängigen Ressentiments verhaftet. Gerhard Stahl, der seit vielen Jahren in China lebt und arbeitet, bietet Perspektiven, die über bloßes Schwarz-Weiß-Denken hinausgehen. Seine Analyse der europäisch-chinesischen Beziehungen zwischen Partnerschaft und Konfrontation zeigen Möglichkeiten eines Umgangs jenseits einseitiger Festschreibungen auf.
Gerhard Stahl, geboren 1950, lebt in Brüssel, Shenzhen und Berlin. Nach Stationen als Ökonom in der Grundsatzabteilung des Bundesfinanzabteilung und in verschiedenen europäischen Institutionen, u. a. als stellvertretender Kabinettschef für den EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung, ist er seit 2014 Hochschullehrer an der Peking University HSBC Business School in Shenzhen. Zudem ist er Mitglied und Berater von EDUI, einer chinesischen Umwelt-NGO.
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