Ami Ajalon berichtet in seinem Buch »Im eigenen Feuer. Wie Israel sich selbst zum Feind wurde und die jüdische Demokratie trotzdem gelingen kann. Erinnerungen eines Geheimdienstchefs« über seine Erfahrungen im israelisch-palästinensischen Konflikt. Seine Gedanken sind nicht erst seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel vom 07. Oktober 2023 ein wichtiger Beitrag zur Debatte über den Friedensprozess im Nahen Osten.
Der frühere israelische Geheimdienstchef und sozialistische Knesset-Abgeordnete Ami Ajalon war das, was man einen »Falken« nennt. Aber er machte eine Wandlung durch. Ihm wurde klar, dass sein patriotisches Leben ihn blind gemacht hatte für die selbstzerstörerische Natur einer Politik, die Israels Zivilgesellschaft untergräbt und gleichzeitig seine palästinensischen Nachbarn erniedrigt. Mit großer Ehrlichkeit und Offenheit schreibt er über sein Leben im Anti-Terror-Krieg und über Israels Weg der vergangenen Jahrzehnte.
Auf seiner sehr persönlichen Reise durch die jüngste israelische Geschichte nimmt Ajalon immer wieder die unterschiedlichen Perspektiven von Palästinensern und Israelis ein. Viele werden seine Schlussfolgerungen, was Israel tun muss, um relativen Frieden und Sicherheit zu erreichen und sich als jüdisches Heimatland und als liberale Demokratie zu erhalten, radikal finden. Für den früheren Leiter der Shin Bet war jedoch irgendwann klar: Wenn Israel Anti-Terror-Operationen in einem politischen Kontext der Hoffnungslosigkeit durchführt, wird die palästinensische Öffentlichkeit weiter Gewalt unterstützen – einfach deshalb, weil sie nichts zu verlieren hat.
»Ami Ajalons Buch hat mich nicht nur überrascht, es hat mich tief bewegt. Denn Ajalons Memoiren zeigen uns, dass es für Menschen doch möglich ist, sich selbst, ihre Meinungen und Handlungsweisen zu ändern und das Gegenüber nicht nur zu erkennen, sondern auch Empathie für den vermeintlichen Feind zu empfinden.« – Aus dem Geleitwort von Daniel Barenboim.
Ami Ajalon, 1945 geboren, war Kommandeur der Marine, Direktor des Sicherheitsdienstes Shin Bet, Kabinettsminister, Knessetmitglied und Träger der Tapferkeitsmedaille, der höchsten militärischen Auszeichnung Israels. Zusammen mit Sari Nusseibeh gründete er 2002 die Friedensinitiative People’s Voice.
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