In „The Big Change – Großbritanniens Exit aus dem Populismus“ betrachtet Michèle Auga die politischen Entwicklungen im Vereinigten Königreich nach dem Brexit und kommt zu einem überraschend optimistischen Fazit: Die Demokratie lebt, und die Gesellschaft stellt sich neu auf.
Vom Brexit-Trauma zur politischen Erneuerung
Der Brexit war mehr als ein geopolitischer Kurswechsel. Er war das Ergebnis von Spaltung, Populismus und dem Erstarken rechter Narrative. Michèle Auga analysiert, wie es dazu kam – und warum die britische Gesellschaft nun beginnt, sich davon zu lösen.
Sie schaut genau hin: auf den politischen Alltag, auf die Labour Party unter Keir Starmer, aber auch auf neue zivilgesellschaftliche Bewegungen. Ihre These: Großbritannien erlebt eine Phase der demokratischen Re-Politisierung – ein „Big Change“ mit Potenzial über die Landesgrenzen hinaus.
Labour im Aufwind, Rechtspopulismus unter Druck?
Angesichts der letzten britischen Parlamentswahlen und der schweren Verluste der Tories zeigt sich: Viele Bürger:innen haben genug von Chaos, Nationalismus und Dauerkrise. Auga erkennt in diesen Entwicklungen gesellschaftliche Lernprozesse. Sie sieht darin ein Zeichen, dass liberale Demokratien widerstandsfähiger sind, als viele denken.
Dabei bleibt sie realistisch. Es gibt keine Garantie, dass die Erneuerung gelingt. Aber das Fenster für Wandel steht offen.
Eine europäische Perspektive auf britische Demokratie
„Großbritanniens Exit aus dem Populismus“ ist mehr als ein Lagebericht. Es ist ein mutmachendes Buch über politische Resilienz, über Lernfähigkeit und über den Wert von demokratischem Streit. Gerade in Zeiten, in denen auch in Deutschland populistische Kräfte wachsen, lohnt sich der Blick nach Großbritannien.
Zur Autorin:
Michèle Auga, geb. 1967, Politikwissenschaftlerin, leitet seit 2021 das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in London. Sie ist häufige Kommentatorin zu Fragen der britischen Innen- und Außenpolitik in den deutschen Medien. Als Politikberaterin sammelte sie über zwanzig Jahre Berufserfahrung u. a. in Berlin, Johannesburg, New York und Jerusalem.
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