Was bedeutet Freiheit in Zeiten von Ausnahmezustand und Klimawandel? Gibt es sie überhaupt noch und ist sie unter den Bedingungen der totalen digitalen Vernetzung überhaupt möglich? Welche Rolle spielen dabei identitätspolitische Kulturkämpfe? Gestellt werden diese Fragen nicht nur von Populisten, Rechtsextremisten und religiösen Fundamentalisten. Auch vermeintlich progressive Kräfte zweifeln im Zuge der Pandemie den Fortbestand vom Ideal der Freiheit, Autonomie und Gleichberechtigung an.
In seinem Buch »Vom Ende der Freiheit. Wie ein gesellschaftliches Ideal aufs Spiel gesetzt wird« fordert Michael Bröning, diesen Begriff als Kern des demokratischen Versprechens wiederzuentdecken. Freiheit war immer auch und gerade ein linker Traum, aktuell jedoch wird der Begriff immer mehr von rechts besetzt. Zeit für progressive Kräfte, sich diesem Wert wieder zuzuwenden und Freiheit als wirklich universellen Wert zu denken. Denn linke Freiheit setzt nicht auf die Stärkung von individuellen Rechten einzelner Gruppen, sondern auf die Freiheit aller.
Michael Bröning, geb. 1976, Politwissenschaftler und Mitglied der SPD-Grundwertekommission. Er war John F. Kennedy Memorial Fellow an der Universität Harvard, Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut Berlin und leitet seit 2020 die Vertretung der Friedrich-Ebert-Stiftung in New York. Zuletzt erschienen: »Lob der Nation« (Dietz).
Beitrag von Michael Bröning in der ZEIT.
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