Wissenschaft im Kalten Krieg – Zwei Physiker zwischen Forschung, Macht und Moral

In „Gefährten der Atombombe – Klaus Fuchs und Carl Friedrich von Weizsäcker“ erzählt Peter Kirsten von zwei Wissenschaftlern, die zu Schlüsselfiguren im nuklearen Zeitalter wurden. Sein Buch zeigt eindrucksvoll, wie eng Wissenschaft im Kalten Krieg mit Politik, Spionage und Weltmachtfantasien verflochten war.

Zwei deutsche Karrieren, ein globaler Konflikt

Klaus Fuchs und Carl Friedrich von Weizsäcker: Beide kommen aus der deutschen Wissenschaftselite. Beide forschen an der Atomphysik. Doch dann trennen sich ihre Wege. Fuchs liefert als sowjetischer Spion geheime Informationen aus dem Manhattan-Projekt. Von Weizsäcker wird Teil des deutschen Uranprojekts im Nationalsozialismus – und später ein prominenter Mahner gegen Atomwaffen.

Peter Kirsten zeichnet ihre Lebenswege detailreich nach. Er zeigt, wie Wissenschaftler im Kalten Krieg zwischen Loyalität, Karriere und Gewissen zerrieben werden konnten.

Nukleare Fragen damals und heute

Kirstens Buch ist kein bloßer Rückblick. Es wirft Fragen auf, die heute erneut hochaktuell sind. Was bedeutet Verantwortung in der Forschung? Was, wenn Erkenntnisse zerstörerische Folgen haben? Die Diskussion um Dual-Use-Technologien, etwa in der Künstlichen Intelligenz, knüpft direkt an diese Fragen an.

Wissenschaft war nie neutral – und sie ist es auch heute nicht. Wer das versteht, blickt kritischer auf aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen und den technologischen Wettlauf zwischen Großmächten.

Ein Stück Zeitgeschichte mit Sprengkraft

„Gefährten der Atombombe“ ist ein spannendes Doppelporträt – und ein Beitrag zur Debatte um Wissenschaftsethik. Ein Buch für alle, die wissen wollen, wie Geschichte bis heute wirkt.

Zum Autor:
Peter Kirsten, geb. 1945, Diplomphysiker an der Technischen Universität Dresden und der Humboldt Universität Berlin, Wissenschaftsredakteur beim Deutschlandradio / Deutschlandfunk, freier Journalist und Autor. Er lebt in Berlin und im Oderbruch.

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