In seinem neu erschienenen Buch »Der Mensch-Klima-Komplex. Was wissen wir? Was können wir tun? Zwischen Dekarbonisierung, Innovation und Anpassung« spricht sich der Klimaforscher Hans von Storch angesichts des Klimawandels für Forschung, Innovationsförderung, Investitionen und kluge Entwicklungspolitik aus. Hans von Storch wirkte an den Berichten des UN-Klimarats IPPC mit – die Erkenntnisse, die er als Meteorologe, Mathematiker und Leiter des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht sammelte, kumuliert von Storch im vorliegenden Sachbuch.
Angesichts der prognostizierten Wetterszenarien der Zukunft ist kollektives Umdenken gefragt. Die Reduzierung von Treibhausgasen und die Anpassung der menschlichen Existenzgrundlagen an die Folgen der tatsächlichen Klimaveränderungen sind überlebenswichtig. Aber beides verlangt große Entwicklungsbereitschaft, so der Klimaforscher Hans von Storch. Klimawandel und Innovation sind dabei eng miteinander verflochten – hierfür bedarf es Änderungen auf nationaler als auch globaler Ebene.
Wer den Klimawandel ernst nimmt, muss fragen, was Gesellschaft und Politik in Deutschland und Europa wirklich tun, um die weltweiten Emissionen von rund 40 Gigatonnen CO2 pro Jahr nennenswert zu senken. Investitionen, Innovationsförderung, kluge Entwicklungspolitik und viel Forschung sind erforderlich. Am Ende muss die Politik entscheiden, was getan wird. Und der Westen sollte verstehen: Wir können nicht dem Rest der Welt Konsumverzicht predigen, nachdem wir auf seine Kosten reich geworden sind. Wir sollten wirtschaftlich attraktive Technologien anbieten, die nicht nur uns, sondern allen Gesellschaften dieser Welt helfen, ihren wachsenden Energiehunger klimafreundlich zu befriedigen.
Hans von Storch, geb. 1949, ist Klimaforscher, Mathematiker und war bis 2015 Professor an der Universität Hamburg und Leiter des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Er hat mit Klaus Hasselmann gearbeitet und verantwortlich an Berichten des UN-Klimarats IPPC mitgewirkt. Er lebt in Hamburg und glaubt, dass das »2-Grad-Ziel« zu erreichen heute leider kaum noch realistisch ist.
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