In Deutschland gibt es rund 77 Millionen zugelassene Autos – eine große Menge, wie sich bei zahllosen Staus auf Autobahnen und einem Mangel an Parkplätzen in Innenstädten zeigt. Dazu kommen etwa 2.800 Verkehrstote pro Jahr. Deswegen, und auch nicht zuletzt durch die schlechte Klimabilanz der PKW, wird mehr und mehr der Schrei nach weniger Autos, Verkehrsalternativen und autofreien Innenstädten lauter. Eine ähnliche Idee gab es bereits Ende des 18. Jahrhunderts, was in dem neuen Buch „Verbietet die Kutschen! Pariser Verkehrsrevolutionen 1790/2040„, herausgegeben von Hans Haselbach und Veronika Meyer, Raum findet.
Zu dieser Zeit litt Paris unter einem unvorstellbaren Verkehrschaos: rücksichtslos rasende Kutscher in großer Zahl, von Pferden erschlagene oder von Kutschen überrollte Fußgänger, zahllos Unfälle und rund 300 Verkehrstote pro Jahr. Was, wenn man die Kutschen verbieten würde? Ein unbekannter Bürger, nennen wir ihn Anonymus von Paris, schlug 1790 mit einer Petition genau das vor. Lässt sich seine Idee ins 21. Jahrhundert übertragen?
Die Pariser Petition wurde gedruckt, doch ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Nun erscheint die Trouvaille erstmals in deutscher Übersetzung. Vermutlich verschwand sie wieder, ohne dass ihr Anliegen je ernsthaft geprüft wurde. Man nahm in Paris weiterhin Verletzte und Tote in Kauf. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts leiden auch viele moderne Städte unter wachsenden Verkehrslawinen. Wer aber will heute schon für eine radikale Verkehrsberuhigung kämpfen? Hans Haselbach und Veronika Meyer wagen einen originellen Ausblick vom Jahr 1790 auf das Jahr 2040. Faksimile – erstmals mit deutscher Übersetzung!
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