Seit Jahrzehnten führt Israel einen harten Anti-Terror-Krieg im Kampf um das Heilige Land. Dieser Krieg prägte auch das Leben von Ami Ajalon, Ex-Geheimdienstchef und langjähriger sozialistischer Knesset-Abgeordneter. In seinem Buch »Im eigenen Feuer. Wie Israel sich selbst zum Feind wurde und die jüdische Demokratie trotzdem gelingen kann« berichtet er mit großer Ehrlichkeit und Offenheit über sein vom Terror und Krieg geprägtes Leben und seinen Blick auf Israels Weg der vergangenen Jahrzehnte.
Ami Ajalon war das, was man einen »Falken« nennt. Aber er machte eine Wandlung durch. Ihm wurde klar, dass sein patriotisches Leben ihn blind gemacht hatte für die selbstzerstörerische Natur einer Politik, die Israels Zivilgesellschaft untergräbt und gleichzeitig seine palästinensischen Nachbarn erniedrigt. Er nimmt Stellung zu seinem Leben und seinem Land, für dessen Sicherheit er immer gekämpft hat und stellt sich der Frage, wie die israelische Demokratie zu retten ist und Frieden möglich wird. Die Zeit für eine Lösung, so mahnt er, wird immer knapper.
Auf dieser spannenden wie persönlichen Reise durch die jüngste israelische Geschichte erzählt Ajalon von den Menschen, Ereignissen und Momenten, die sein Denken geprägt haben. Dabei nimmt er immer wieder die unterschiedlichen Perspektiven von Palästinensern und Israelis ein. Viele werden seine Schlussfolgerungen, was Israel tun muss, um relativen Frieden und Sicherheit zu erreichen und sich als jüdisches Heimatland und als liberale Demokratie zu erhalten, radikal finden. Für den früheren Leiter der Shin Bet war jedoch irgendwann klar: Wenn Israel Anti-Terror-Operationen in einem politischen Kontext der Hoffnungslosigkeit durchführt, wird die palästinensische Öffentlichkeit weiter Gewalt unterstützen – einfach deshalb, weil sie nichts zu verlieren hat.
Die Originalausgabe von »Im eigenen Feuer« war für den National Jewish Book Award nominiert.
Ami Ajalon, geboren 1945, war Kommandeur der Marine, Direktor des Sicherheitsdienstes Shin Bet, Kabinettsminister, Knessetmitglied und Träger der Tapferkeitsmedaille, der höchsten militärischen Auszeichnung Israels. Zusammen mit Sari Nusseibeh gründete er 2002 die Friedensinitiative People’s Voice.
»In dieser nun eigentlich hoffnungslos scheinenden Situation hat mich Ami Ajalons Buch nicht nur überrascht, es hat mich tief bewegt. Denn Ajalons Memoiren zeigen uns, dass es für Menschen doch möglich ist, sich selbst, ihre Meinungen und Handlungsweisen zu ändern und das Gegenüber nicht nur zu erkennen, sondern auch Empathie für den vermeintlichen Feind zu empfinden. In dieser Wandlungsfähigkeit liegt, meiner Meinung nach, der Schlüssel zur Lösung des Konflikts.«
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